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Bauen, Wohnen, Leben
im Wandel der Zeit.

 

Seit jeher standen Bauen, Wohnen und Leben in einem sehr engen Zusammenhang. Wohnungsmangel und innovative Lösungen wechselten sich immer wieder ab. Die beiden folgenden Dokumentationen geben darüber einen sehr guten Überblick. Damit auch einen Überblick über mögliche Lösungsansätze für die Zukunft - kombiniert mit neuen Lösungsansätzen für neue Probleme.

Und gleich geht es weiter mit dem 2. Teil.


Frau Geywitz, wie werden wir
in Zukunft wohnen?

 

Energiewende Center Geywitz Interview

Im Folgenden finden Sie Auszüge aus dem Interview der Bundesbauministerin Klara Geywitz mit dem Hauptstadt-Korrespondent Fabian Busch. Bild: © Hannes Jung:

Das Bauen und das Beheizen von Gebäuden produziert unheimlich viel CO2. Wir müssen unsere Häuser in Zukunft anders heizen, und wir müssen mit anderen Materialien bauen, zum Beispiel mit Holz.

Wir können nicht mehr wie in den 60er und 70er Jahren neue Häuser vor allem auf der grünen Wiese bauen. Wir müssen nachverdichten und in den Städten in die Höhe bauen. Und mit der Sanierungsförderung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kann Wohnraum saniert werden, damit der auch wieder nachgenutzt werden kann.

 

Kein großes Geheimnis ist sicherlich, dass wir Häuser in Zukunft multifunktional bauen müssen. Es muss einfacher sein, Wohnungen den Bedürfnissen der Bewohner anzupassen – zum Beispiel sie für das Alter oder bei Krankheiten barrierefrei zu gestalten.

Viele Einfamilienhäuser waren nach ihrem Bau von einer Familie mit drei Kindern gut ausgelastet. Mit fünf Personen auf 150 Quadratmetern. Heute wohnen darin häufig nur noch eine ältere Dame oder zwei ältere Herrschaften. Die ziehen nicht aus, weil barrierefreie Wohnungen fehlen. Wir müssen erreichen, dass ältere Menschen in diesen Fällen eine barrierefreie Wohnung finden – und eine Familie dann vielleicht ihr Haus übernimmt. Als Staat müssen wir ein Angebot machen, das mehr Mobilität auf dem Mietmarkt ermöglicht. Ich glaube aber, dass wir auch eine Debatte darüber brauchen, was unser Wohnverhalten mit dem Klima macht.

Mein Mantra ist eher: Bauen, Umbauen, Umnutzen.

Wahrscheinlich liegt der Bedarf sogar höher als 400.000 neue  Wohnungen pro Jahr. Es gibt einen großen Druck. Wir müssen alles Mögliche unternehmen, um die Produktivität zu erhöhen. Eine Baustelle sah 1993 nicht so viel anders aus als eine Baustelle im Jahr 2023. Ich war überrascht, dass wir unter fünf Prozent unserer Forschungsausgaben des Bundes in die Bauforschung stecken. Wir haben den Fortschritt im Baubereich in der Vergangenheit sträflich vernachlässigt. Es gibt großes Potenzial bei der Wärmetechnik, bei alternativen Baumaterialien und bei der Vorfertigung.

Wir können Kosten dämpfen, indem wir die Vorfertigung von Gebäudeteilen unterstützen oder indem die Länder ihre Bauvorschriften angleichen. Wir geben 40 Millionen Euro für die Digitalisierung von Bauanträgen aus. Auch das kann kostendämpfend wirken, weil Bauanträge dann schneller bearbeitet werden.

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