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Ohne China
keine Energiewende

 

Innerhalb weniger Jahrzehnte hat China ein beispielloses wirtschaftliches Wachstum bis zur führenden Wirtschaftsmacht hingelegt.

Aber auch China hat Probleme. Das betrifft vor allem die Jungen mit einer Jugendarbeitslosenquote von über 20 % und die stark steigende Anzahl der Alten und deren Pflege. Insgesamt beeinträchtigt es den Glauben an eine positive wirtschaftliche Entwicklung und somit die Kauflaune der Menschen.

 

Für die schwächelnden 3 Säulen (Exporte, Immobilien und Infrastrukturprojekte) der chinesischen Wirtschaft bräuchte es dringend eine 4. Säule in Form des Binnenkonsums. Diese ist aber bei den o.g. Problemen nicht in Sicht. Siehe dazu den interessanten Bericht der DW.

 

Die Neue Zürcher Zeitung gibt in dem Artikel "Ein giftiger Cocktail: Wieso China mehr als nur ein Immobilienproblem hat" einen guten Überblick über die typischen strukturellen Schwächen eines mittel entwickelten Landes wie China.

Energiewende Center Chinas Aufstieg

 

Damit ging ein großer Energiebedarf und eine große Umweltverschmutzung einher. Es führte zu chronischen Stromabschaltungen in den Fabriken und SMOG-Situationen in den Städten.

 

Eine "Dual-Pain"-Situation führte zu der Entscheidung, die unendlich verfügbare und saubere Energie der Sonne viel stärker zu nutzen. Durch die Skaleneffekte der Photovoltaik-Technologie musste man nur genügend davon produzieren, um auch die Kosten drastisch zu reduzieren. Das war für die aufstrebende Wirtschaftsmacht kein Problem.

Hinzu kam der glückliche Zustand, daß China über  große Vorkommen des seltenen Elements Lithium verfügt. Lithium-Ionen Akkus werden zur Speicherung - des von der Photovoltaik produzierten Stroms - benötigt.

Insbesondere zum Antrieb von Elektrofahrzeugen werden sie benötigt. Schnell etablierten sich in Chinas Städten, Millionen von den sauberen (und leisen) E-Rollern. In dieser Fahrzeugkategorie ist China schon lange führend.

 

Der von TESLA herbeigeführte Technologiewandel im Automobil sorgte dafür, daß die Karten im Automobilmarkt neu gemischt werden. China hat das frühzeitig erkannt und die nötigen Entscheidungen zum Aufbau einer international wettbewerbsfähigen Automobilindustrie getroffen. Photovoltaik, Lithium-Ionen-Akkus und E-Fahrzeuge stellen weitere starke Säulen zukünftigen Wachstums dar. Entscheidungen zum Aufbau dieser Industrien wurden bereits lange vor dem Pariser Klimaabkommen getroffen.

Die Entwicklung in China ist eng verknüpft mit der Person von Xi Jinping und seinen Entscheidungen. Diese waren in der Vergangenheit sehr wichtig für die globale Energiewende und werden es voraussichtlich auch in Zukunft sein.

 

Man sagt ihm nach, daß er im Zuge seines Aufstiegs zum Staatspräsidenten hat prüfen lassen, welche Regierungsform für China die Beste sei. Die Demokratie nach westlichem Vorbild hat dabei wohl nicht den ersten Platz belegt. Es liegt nahe, daß der Entscheidungsprozess und das Durchsetzungsvermögen von getroffenen Entscheidungen in den  unterschiedlichen Systemen, keine unwesentliche Rolle gespielt haben.

 

Wenn er die wirtschaftlichen, politischen und militärischen Entwicklungen der Systeme während seiner Amtszeit miteinander vergleicht, wird er sicherlich mit Stolz auf das chinesische System blicken - und mit ??? auf das westliche System. Die sehr selbstbewussten Reaktionen auf Einmischungen westlicher Politiker in innere Angelegenheiten Chinas, wären zumindest ein Indiz dafür. Inzwischen hat sogar Chinas Aussenminister bei einem Berlin-Besuch während einer gemeinsamen Pressekonferenz Journalistenfragen verboten.

Eines seiner noch ganz großen persönlichen Ziele ist die Wiedervereinigung mit dem "abtrünnigen" Taiwan. Mit entsprechenden Manövern droht er auch ganz offen mit militärischer Gewalt. Eine Taiwan-Krise droht - mit dramatischen Folgen für die Welt und insbesondere für die Energiewende. Was ist das Problem?

Das Grundproblem ist, daß die rechtliche Situation von Taiwan nicht eindeutig geklärt ist. Zu dieser Situation hat zum Einen der Ausgang des 2. Weltkrieges geführt. 1945 wurde Taiwan - nach 50 Jahren als japanische Kolonie - in die Verwaltung der Republik China übergeben. Weiter verkompliziert wurde die Situation durch den  Ausgang des Chinesischen Bürgerkrieges 1949. Chiang Kai-shek floh mit der regulären Armee der Republik China auf die taiwanesische Insel. Mao Zedong proklamierte zur gleichen Zeit den neuen kommunistischen Staat Volksrepublik China auf dem Festland.

 

Als Japan seine vollständige Souveränität 1952 mit dem Friedensvertrag von San Francisco wiedererlangte, gab es endgültig alle rechtlichen Titel und Ansprüche über Taiwan und die Pescadoren auf. Und nun kommt das Ungewöhnliche. Die beiden Inseln wurden in die "Staatenlosigkeit" übergeben. Damit haben die USA eine tickende Zeitbombe im Pazifik platziert.

Wenn sich Nationen oder Organisationen zwischen der Volksrepublik China oder der Republik China / Taiwan entscheiden müssen, entschieden sich bisher alle für die Volksrepublik China. Das wird sicherlich jetzt nach dem Aufstieg zur führenden Wirtschaftsmacht nicht anders sein.

Taiwan ist bis heute - von ein paar Mini-Staaten abgesehen - von keinem Staat offiziell anerkannt worden. Auch nicht von den USA, der EU oder Deutschland. Nicht einmal von den Vereinten Nationen.

 

Allerdings haben sich die USA schon lange der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet. Bei der Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1979 zu China, als Taiwan im Regen stehengelassen wurde, verpflichteten sich die USA mit einem eigenen Gesetz, für Taiwans Verteidigung zu sorgen. Der "Taiwan Relations Act" sichert zu, dass die USA "immer an der Seite Taiwans stehen". Darin verpflichten sich die USA, Taiwan "Waffen defensiver Art" zu liefern und "in die Lage zu versetzen, eine ausreichende Selbstverteidigungsfähigkeit zu wahren".

1979 war es vielleicht noch ein realistisches Szenario, Taiwan gegen China zu verteidigen. 45 Jahre später hat sich die Situation komplett geändert. Ein Blick auf Chinas Militärausgaben im Jahr 2022 und die Landkarte lässt an einer "ernsthaften" Verteidigung Taiwans durch die USA doch erhebliche Zweifel aufkommen. Außerdem liegt Taiwan direkt vor Chinas Haustür.

 

Für die USA liegt Taiwan am anderen Ende des Pazifiks. Ausserdem sind die Bilder, wie leicht bewaffnete Talibans auf Mopeds und Pick-ups die stolze amerikanische Armee aus dem Land getrieben haben, sehr präsent. Es ist nur schwer vorstellbar, daß die USA wegen Taiwan gegen China in den Krieg ziehen werden. Selbst ein Handelskrieg mit China wird die amerikanische Wirtschaft hart treffen.

Energiewende Center Chinas Militärausgaben

Es bleibt zu hoffen, daß Xi Jinping noch lange bei bester Gesundheit bleibt und nicht unter Zeitdruck gerät - so daß es noch zu einer friedlichen Klärung der rechtlichen Situation Taiwans kommen kann. Denn ohne China keine Energiewende - und vieles andere auch nicht.

Energiewende Center Solarproduktion in China

China hat auf Basis der ersten deutschen  ENERGIEWENDE eine eigene Solarindustrie, in der inzwischen über 1 Million Menschen arbeiten, aufgebaut. Vor allem die Preisreduktion wurde massiv vorangetrieben. China ist es gelungen, in wenigen Jahren den Preis für eine Solar-kWh unter den Preis einer konventionell hergestellten kWh zu drücken. Das entspricht einer Preisreduktion um mehr als 90 %. Mit jeder weiteren Verdoppelung der installierten PV-Leistung, reduziert sich der Preis um weitere 30 %.

Wie das geht, erklärt das folgende Video.

Davon profitiert die weltweite Energiewende. Was können Deutschland und China zukünftig für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende tun?

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