Energiewende in Kombination mit weiteren Herausforderungen und Krisen erzeugen Druck und Ängste. Das führt zu einem deutlich erhöhten Stresslevel.
Vermehrte Auseinandersetzungen zwischen Menschen sind die Folge. Das lässt sich auch nur schwer verhindern. Verhindern muß man nur, daß diese Auseinandersetzungen die Leistungsfähigkeit der Gruppe beeinträchtigen. Die Gruppe muß somit Mechanismen entwickeln, um ausbrechende Auseinandersetzungen möglichst sofort oder nach Beruhigung der Gemüter aus der Welt zu schaffen, bevor sie sich wie ein "chronisches Leiden" in der Gruppe festsetzen und deren Leistungsfähigkeit behindern.

Mechanismen zur Beilegung von Auseinandersetzungen können sich am Sport oder am Militär orientieren - beides Bereiche mit erhöhtem Stresslevel. In einer Gruppe von Handwerkern wird  wahrscheinlich ein anderer Mechanismus passen als in einer Gruppe von Marketingmitarbeiterinnen. Um die Entwicklung eines passenden Mechanismusses für Ihre Gruppe anzustoßen, nun folgendes Beispiel:

Jedes Gruppenmitglied (inkl. Gruppenleiter) erhält eine gelbe und rote Karte. Wenn sich ein Gruppenmitglied über das Verhalten eines anderen Gruppenmitgliedes ärgert, zeigt er ihm die gelbe Karte und platziert diese öffentlich. Letzteres macht das Arbeitsklima transparent und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung können durch die Gruppe initiiert werden. Zeitnah muß nun ein 4-Augen-Gespräch stattfinden. Löst es nicht das Problem, wird die rote Karte gezogen und öffentlich platziert. Wiederum zeitnah erfolgt ein 8-Augen-Gespräch, unter Beteiligung jeweils eines Schlichters aus der Gruppe. Erst nach Beilegung des Streites, demonstriert durch ein Handshake, kann die öffentlich platzierte Karte entfernt werden.

Gerade in Zeiten vermehrter Herausforderungen und Krisen ist das Funktionieren einer Gruppe überlebensnotwendig. Funktionierende Mechanismen zur Beilegung von Auseinandersetzungen werden somit zu einer Kernkompetenz jeder Gruppe.