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Das Experiment
"Zukunft"

 

Energiewende Center in Villingen-Schwenningen

Mitten im Leben, zwischen einem ALDI- und einem RAIFFEISEN-Markt, haben wir in Villingen-Schwenningen im Jahr 2021 das weltweit erste ENERGIEWENDE CENTER eröffnet.

Bei dessen Aufbau haben wir uns von der allgemeinen medialen, wissenschaftlichen, juristischen, politischen und gesellschaftlichen Stimmung bzgl. Klimawandel und Energiewende mitreißen lassen.

 

Die TOP-Ereignisse waren:

- Klimakatastrophe im Ahrtal

- Fridays for Future Bewegung

- Ausgang der Bundestagswahl

 

Aber auch die technischen Innovationen - vor allem bei der E-Mobilität - haben uns begeistert. Alles schien sich rasend schnell, in eine Richtung zu entwickeln. Es fühlte sich an wie der Aufbruch in eine neue Welt.

 

Und wir waren auf der Poleposition ganz vorne dabei - mit den innovativsten und energieeffizientesten E-Fahrzeugen der Welt: E-Bikes, E-Scooter, E-Roller und E-Motorräder.

Über eine Strategie haben wir uns wenig Gedanken gemacht. Es schien so, als wären nach 16 Jahren Merkel alle hungrig auf Veränderungen.

Mit der Eröffnung des Geschäftes erfolgte unser Startschuß für das Transformations-Rennen in die neue Welt. Und was passierte? Fast nichts.

Erst jetzt fingen wir an, intensiver über eine Strategie nachzudenken. Es entstand das Experiment "Zukunft".

 

Hauptaugenmerk galt den Menschen:

 

- Wie reagieren Sie auf die Veränderungen?

- Was sind sie bereit, für die Energiewende zu tun?

 

Darüber hinaus gab es 4 konkretere Zielsetzungen:

- ENERGIE: Wie kann man die Umstellung auf dezentrale

  Energieversorgung attraktiver gestalten?

- PRODUKTE: Wie werden neue energieeffiziente Produkte zur schnellen Umsetzung der Energiewende angenommen?

- MENSCH: Wie stellt sich der Kunde, Handwerker, Hersteller, Architekt, Finanzierer auf die Herausforderungen der ENERGIEWENDE ein?

- MANAGEMENT: Wie kann man die regionale Umsetzung der Energiewende besser managen?

 

Wir wollten wissen, welche Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel erfolgversprechend sind - und welche nicht. Insbesondere wollten wir wissen, was die Mehrheit der Menschen dafür bereit ist zu tun.

 

Außerdem muß solch eine riesige Baustelle gut gemanagt werden - global, kontinental, national und regional. Ein regionales Management fehlt bisher.

Das Angebot des Energiewende Centers enthielt extrem energieeffiziente technische Lösungen zur Umsetzung der Energiewende in den Bereichen E-MOBILITÄT und E-HAUS. 

 

E-Bikes, E-Scooter, E-Roller und E-Motorräder konnten bei uns ausführlich getestet werden. Darüber hinaus haben wir Mikro-Heizungen, Wärmepumpen, Wärme-Dämmsysteme für Mensch und Haus, Photovoltaik-Lösungen und Wallboxen angeboten.

Den Partnern wurde eine engere organisatorische, räumliche und fachliche Zusammenarbeit angeboten, um gemeinsam deutlich effizienter die Energiewende in der Region umzusetzen.

Das ENERGIEWENDE CENTER war mit einer eigenen Homepage im Internet, mit Plakaten in der Stadt, mit Ständen auf Straßenfesten, mit Aktionen im Einkaufszentrum, mit Anzeigen in Zeitungen und mit Spots im Radio vertreten.

 

Das Experiment wurde nach 2 Jahren beendet.


Das Ergebnis
 

Energiewende Center Ergebnis Experiment Zukunft

Das folgende Cartoon bringt das Ergebnis sehr gut auf den Punkt:

Bild 1: Wir haben uns mitreißen lassen von der allgemeinen Stimmung für Veränderungen und haben das weltweit erste ENERGIEWENDE CENTER eröffnet.

Bild 2: Nach der Eröffnung des ENERGIEWENDE CENTERs haben wir gemerkt, daß die große Mehrheit der Menschen nicht bereit ist, für den Kampf gegen den Klimawandel ihr Verhalten zu ändern oder dafür Geld auszugeben.

Bild 3: Aktuell sind wir auf der Suche nach Firmen, die gemeinsam mit uns die ENERGIEWENDE und den Kampf gegen den Klimawandel aktiv voran treiben. Leider trifft auch dieses Bild auf die Real-Situation zu.

Who-wants-change-Who-wants-to-change.jpg

Deutlich positiver reagierten die Menschen hingegen auf WOW-EFFEKTE, wie zum Beispiel:

WOW, was für eine Beschleunigung.

WOW, ist das ein großes Display.

WOW, ich habe meine eigene Tankstelle.

WOW, die Sonne liefert die Energie kostenlos.

WOW, ist das cool.

WOW, ist das einfach.

 

Energiewende-Lösungen, die nur mit minimalen Verhaltensänderungen verbunden sind und gleichzeitig maximale WOW-EFFEKTE liefern, werden am ehesten von den Menschen angenommen.

 

Gute Beispiele dafür sind E-Autos und Photovoltaik. Beides hätte sich aber auch erfolgreich am Markt durchgesetzt, wenn es kein Klimaproblem geben würde. Deren Erfolgsgeschichten begannen deutlich vor dem Klimaabkommen von Paris im Jahr 2015.

 

Das Ergebnis ist sehr ernüchternd: Die Mehrheit selbst tut für das Klima relativ wenig - sie findet es besser, wenn andere etwas dafür tun. Das ist sie auch bereit, mit einem geringen Aufwand zu honorieren. Z.B. durch den Kauf von Produkt A statt Produkt B. Dem einen oder anderen Klima-Gewissen tut das dann auch gut.

 

Es ist somit davon auszugehen, daß zukünftig die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels mehr in Richtung klimafreundliche Produkte statt klimafreundliches Verhalten der Menschen geht.

 

Statt einem Verbrenner-SUV zukünftig ein klimafreundlicher E-SUV - aber nicht ein E-MINI oder gar ein E-ROLLER, E-SCOOTER oder E-BIKE. Letzteres vielleicht zusätzlich. Damit man nicht jeden Kilometer mit dem Auto fahren muß oder weniger Laufen muß.

 

Unsere Erfahrungen und unser Lösungsansatz decken sich mit den Aussagen des ARD-Films von Tom Ockers..

Auch er zeigt, wie engagierte Menschen 40 Jahre lang - weitestgehend erfolglos - die Mehrheit der Menschen zum "Klima retten" bewegen wollten. Am Ende des Films wird folgender Lösungsweg aufgezeigt:

Klimaschutz muß einen Mehrwert bringen, den Menschen sofort spüren. Sonst wird es kaum gelingen können, die Klimakatastrophe aufzuhalten.

Mit einem Click auf das folgende Bild sehen Sie den ganzen Film.

Klimawandel ARD Film.png

Die Mehrheit der Handwerker arbeitet wie vor der Energiewende. Die Energiewende stellt aber für das Handwerk eine ganz neue Dimension der Aufgabenstellung dar. Die Digitalisierung eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

 

In dem Experiment ENERGIEWENDE CENTER haben wir nach einem Weg gesucht, wie gemeinsam mit den Umsetzern / Handwerkern der Energiewende ein Management-Gremium installiert werden kann.

Dabei steht das klassische Elektro-Handwerk gemeinsam mit dem Heizung-, Kälte- und Sanitär-Handwerk im Zentrum. Optimal wäre deren Vereinigung zum Energiewende-Handwerk. Zumindest hätten wir sie gerne räumlich und inhaltlich unter dem Dach des Energiewende Centers vereint. Aber auch Ämter, wie das regionale Bauamt sowie Architekten, Energieberater, Hersteller, Finanzierer und Kunden müssten in solch einem Management-Gremium involviert sein.

 

Das Ziel eines solchen Management-Gremiums war, allen Beteiligten die Umsetzung der Energiewende deutlich effizienter zu gestalten. Dazu wäre aber eine Änderung der Arbeitsweise notwendig gewesen.

Leider war bei dieser Zielsetzung das Ergebnis ebenfalls sehr ernüchternd.

 

Somit lässt sich zusammenfassend feststellen: Bei der Mehrheit der Akteure, die für die Umsetzung der Energiewende notwendig sind, besteht nur eine geringe Motivation, ihr bisheriges Verhalten bzw. ihre bisherige Arbeitsweise wegen des Klimawandels zu ändern.

Die Lösung muß in der Entwicklung neuer Produkte und Prozesse gesucht werden.

 

In diese Richtung wird sich auch das ENERGIEWENDE CENTER neu ausrichten.

- Es ist rein digital - WWW.ENERGIEWENDE.CENTER.

- Es dient als Plattform für die Energiewende.

- Es agiert überregional im gesamten deutschsprachigen Raum.

- Es fördert die Kommunikation und Partnerschaften.

- Es informiert Entscheider über die aktuelle Faktenlage.

- Es unterstützt Entscheidern bei wichtigen Zukunftsentscheidungen.

- Es unterstützt Entwickler bei deren DEEP WORK mit entsprechendem Equipment.

- Es geht auf die menschlichen Herausforderungen ein.

- Es präsentiert energieeffiziente Produkte, Prozesse und Projekte.

- Es initiiert regionales Management für die Energiewende-Umsetzung.

Dieses Ergebnis deckt sich mit den Ergebnissen

- von vergleichbaren wissenschaftlichen Untersuchungen.

- von Berichterstattungen aus betroffenen Regionen des Klimawandels.

- von Befragungen der E-Mobility-Händler-Kollegen.

- von privaten Beobachtungen.

Das Ergebnis dieses Experiments macht wenig Hoffnung, daß die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen sind.

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